E-Bikes: Welcher Typ ist der richtige für dich?

Täglich etwas für die Gesundheit tun und mit dem Rad zur Arbeit fahren – ohne je verschwitzt dort anzukommen: Ein solcher Luxus ist möglich mit einem E-Bike. Diese elektronisch unterstützten Fahrräder prägen zunehmend das Straßenbild. Laut dem Zweirad-Industrie-Verband (ZIV)[1] wurden im ersten Halbjahr 2020 rund 1,1 Millionen E-Bikes in Deutschland verkauft.
Auch du spielst mit dem Gedanken, dir ein solches Elektrorad zuzulegen? Dann hast du vermutlich schon begonnen, dich zu informieren und dabei festgestellt: Es gibt viel mehr als das eine E-Bike. Erfahre hier, was für ein großer und vielfältiger Markt an E-Bike-Modellen sich bereits entwickelt hat – und finde den Elektrorad-Typ, der optimal in dein Leben passt.

Verschiedene E-Bike-Typen für unterschiedliche Ansprüche

Wusstest du, dass der Rennradprofi Emanuel Buchmann, Vierter der Tour de France 2019, zur anschließenden Pressekonferenz mit seinem E-Bike fuhr? Dieses Bild zeigt: Selbst für hochkarätige Radsportler bietet der große E-Bike-Markt das richtige Modell. Damit du dich an dein ideales E-Bike annähern kannst, ist zunächst ein Überblick über die erhältlichen E-Bike-Typen hilfreich. Und davon gibt es einige:

• E-Stadtrad
• E-Trekkingbike
• Cross E-Bike
• E-Mountainbike
• E-Rennrad
• E-Lastenrad
• E-Faltrad
• E-Liegerad
• S-Pedelec

Jedes der Modelle hat seine Daseinsberechtigung, denn jeder E-Biker hat unterschiedliche Anforderungen an sein motorisiertes Zweirad. Wenn du etwa lediglich eine Möglichkeit suchst, umweltfreundlich und bequem ins Büro zu fahren, ist das E-Stadtrad passend für dich. Hast du hingegen Kinder und wohnst in der Großstadt, ist ein E-Lastenrad für den Kindertransport sehr gut geeignet. Sportlich ambitionierte Menschen wiederum profitieren von den differenzierten Trainingsmöglichkeiten, die ein E-Mountainbike oder E-Rennrad ihnen bietet. Das E-Trekkingbike macht Senioren die große Radtour möglich. Im Folgenden erhältst du einen Überblick über die wichtigsten Typen:

Beliebte E-Bike-Typen im Vergleich

E-Bike-Typ StVO-konform übliche Antriebsart übliche Schaltung Wattzahl gilt als Fahrrad
E-Stadtrad ja • Mittelmotor • Kettenschaltung
• Nabenschaltung
• 250 Watt ja
E-Trekkingbike ja • Mittelmotor • Kettenschaltung • 250 Watt ja
Cross E-Bike teils • Mittelmotor • Kettenschaltung • 250 Watt ja
E-Lastenrad ja • Mittelmotor • Kettenschaltung • 250 Watt ja

Entspannt durch die Stadt radeln: mit dem E-Citybike

Je größer die Stadt, umso vorteilhafter ist das Fortbewegen mit dem Rad. Unschöne Themen wie Parkplatzsuche oder Stau spielen auf dem Zweirad keine Rolle mehr. Für kurze bis mittellange Strecken in der Stadt bringt das E-Stadtrad alles mit, was die Fahrt komfortabel macht. Ein modernes E-Citybike ist gemäß der Straßenverkehrsordnung (StVO) ausgestattet – mit einer gut sichtbaren LED-Beleuchtung inklusive Standlicht für mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Der Strom dafür stammt bei jedem E-Bike aus dem Akku des Fahrrads. Die Stromversorgung ist so konzipiert, dass das Licht selbst dann funktioniert, wenn der Akku nicht mehr für den Antrieb ausreicht.

E-Stadträder haben üblicherweise einen Motor mit maximal 250 Watt Unterstützungsleistung. Diese erleichtert das Treten deutlich, sodass diese E-Bikes rein rechtlich weiterhin als Fahrräder gelten. Nutzer dürfen also Radwege ebenso befahren wie mit einem normalen Fahrrad. Der Motor von E-Citybikes ist üblicherweise ein Mittelantrieb. Dieser ist direkt mit dem Tretlager verbunden und hat keine Auswirkungen auf den Schwerpunkt des Fahrrads. Zudem steht die vom Mittelmotor erzeugte Antriebskraft in Abhängigkeit zu der Tretkraft des Fahrers – das schont den Akku. Es sind Kettenschaltungen oder Nabenschaltung gängig.

E-Trekkingbike: elektrogestütztes Fahren in Stadt und Land

Wenn du dich für ein E-Trekkingrad entscheidest, setzt du auf einen Alleskönner. Denn diese Räder sind so konzipiert, dass sie sich für kürzere Stadtstrecken ebenso eignen wie für ausgedehnte Radtouren. Die Ausstattung eines E-Trekkingrades entspricht der StVO – Lichtanlage und Schutzbleche gehören also dazu. Die Sitzposition ist etwas sportlicher als die auf dem Stadtrad, was die Vielseitigkeit des Trekkingrades aber keineswegs einschränkt. Hinzu kommen ein Heckgepäckträger und ein Ständer am Hinterrad, der auch ein schwer beladenes E-Trekkingbike ausreichend stabilisiert. Als Bereifung sind sowohl Standard-28-Zoll-Reifen möglich als auch Mountainbike-Reifen mit 27,5 Zoll.

Die Schaltung ist mehrheitlich eine Kettenschaltung, da diese den Ansprüchen von Geländefahrten gerecht wird. Als Antrieb hat sich weitgehend der Mittelmotor durchgesetzt. Ob mit Elektroantrieb oder nicht: Die flexiblen Trekkingbikes erfreuen sich in Deutschland großer Beliebtheit. Laut Statista.com machte ihr Marktanteil im Jahr 2019 stattliche 26 Prozent aus.

Das Cross E-Bike: wo Vielfalt Trumpf ist

Für die flotte Fortbewegung in der Stadt und im Gelände ist ein Cross E-Bike optimal. Denn bei einem Cross E-Bike handelt es sich um eine Mischung aus Trekkingbike und Mountainbike, das zudem über einen elektrischen Hilfsantrieb verfügt. Die Sitzposition der Fahrer ist bei einem E-Bike eher sportlich und die Federung ist tendenziell auf unebene Untergründe ausgelegt. Von E-Trekkingrädern unterscheiden sich Cross E-Bikes, weil sie nicht auf die Aufnahme von Gepäck ausgelegt sind. Beispielsweise haben sie keinen Gepäckträger.

Die sportliche Ausrichtung dieses Fahrradtyps spiegelt sich auch im Design wider: zum Beispiel durch die Integration von Motor und Akku in oder an den Rahmen. Vorteil der verdeckten Anbringung ist der Schutz vor Nässe, Schmutz und Steinschlag. Darüber hinaus profitiert die Optik des E-Bikes von der eleganteren Einbindung. Ein Nachteil ist allerdings das umständlichere Laden des fest verbauten Akkus. Der Motor von Cross E-Bikes hat eine Leistung von 250 Watt. Das bedeutet, im Straßenverkehr zählen sie rechtlich als übliche Fahrräder. Als Schaltung ist sowohl eine Naben- als auch eine Kettenschaltung möglich. Letztere ist jedoch für Cross E-Bikes empfehlenswert, weil sie die höchsten Drehmomente verarbeiten kann. Eine Kettenschaltung eignet sich zudem für sportliche Fahrer oder bergiges Gelände. Der Grund: Sie kann starke Krafteinwirkung vertragen und ist die Schaltung mit der höchsten Übersetzung.

E-Lastenrad: Kinder oder Güter umweltfreundlich transportieren

Wer Ladungen innerstädtisch von A nach B bringen will, ist mit einem Lastenrad gut beraten. Ob vor dem Supermarkt oder der Kita: Hier entfällt die Parkplatzsuche und du parkst einfach am eingangsnahen Fahrradständer. Lastenräder bieten reichlich Platz für Gepäck jeder Art – für Kinder gibt es als Extra sogar Sitze und Anschnallgurte. Wo die Lasten transportiert werden, ist dabei Geschmackssache. Sie können sowohl vor als auch hinter dem Fahrer platziert werden und das Rad selbst ist auch als Dreirad erhältlich – was für mehr Stabilität sorgt. E-Lastenräder können mit einem Front- und Gepäckträger ausgestattet sein. Für besonders schwere Lasten eignet sich eine tiefe Ladefläche, die sich zwischen dem Fahrer und dem Vorderrad befindet.

Die elektronische Unterstützung eines E-Lastenrades ist bei dieser Fahrradvariante besonders hilfreich. So wird das Anfahren deutlich leichter und auch Höhenlinien lassen sich trotz Beladung einfach überwinden. Dank des Elektromotors lässt sich das E-Lastenrad zügig bewegen. Der 250 Watt starke Antrieb kommt auch beim E-Lastenrad überwiegend aus einem Mittelmotor. Als Schaltung ist für E-Lastenräder eine Kettenschaltung ebenso möglich wie eine Nabenschaltung.

Das passende E-Bike: ein Fazit

Es gibt E-Bike-Typen für die verschiedensten Ansprüche. Üblicherweise kannst du an deinem favorisierten Basismodell zusätzlich individuelle Anpassungen vornehmen lassen. Das kann zum Beispiel eine Regenabdeckung für E-Lastenräder sein. Um dein optimales E-Bike zu finden, solltest du dich von mehreren E-Biker-Händlern beraten lassen. So findest du zudem nicht nur ein gutes E-Bike, sondern auch den besten Preis heraus.

Quellen

[1] https://www.ziv-zweirad.de/
https://www.ziv-zweirad.de/presse-medien/pressemitteilungen/detail/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=950&cHash=9265b5aa4b39e10bac9f9912ce8bde67
https://www.fahrrad.de/ueber-e-bikes-typen.html
https://efahrer.chip.de/e-bikes/E-Bike-mit-Mittelmotor-Das-sind-die-Vor-und-Nachteile_102546
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/6062/umfrage/anteil-der-fahrradmodelle-in-deutschland/
https://www.ebike.de/ebike-motoren-test/trekking/
https://alles-ebike.at/cross-e-bikes/#:~:text=H%C3%A4ufige%20Fragen%20zum%20Kauf%20eines%20Cross%20E%2DBikes,-Was%20ist%20ein&text=Ein%20Cross%20E%2DBike%20ist,mit%20einem%20Elektromotor%20als%20Hilfsantrieb.
https://www.bike-discount.de/de/shop/e-bike-cross-17187
https://ebikespass.de/ebike-akku-im-rahmen-am-rahmen-oder-beides/
https://www.emotion-ebikes.de/ebikeinfo/e-bike-kaufberatung/gangschaltungen/
https://www.emotion-ebikes.de/shop/lasten-e-bike/?in_stock=1#typen-lasten-ebike
Häussermann, Martin: E-Bike 2020, Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2020.

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